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14.10.2017 / Aus Fremden werden Nachbarn

Kelterner "Arbeitskreis Flüchtlinge" feiert am 14.10.2017 mit interkulturellen Speisen - Zum gemeinsamen Austausch trafen sich Ehrenamtliche vom Kelterner Arbeitskreis Flüchtlinge, Bürger und Neubürger bei internationalen Speisen, die die Flüchtlinge zubereitet hatten: "In Keltern gefällt es uns sehr gut", stelle Beyan aus Syrien hinter einer Platte volle Kibbeh-Klößen fest - eine Spezialität im Nahen Osten aus Hackfleisch, Zwiebeln und Bulgur, wie die 17-Jährige fließend auf Deutsch erklären kann: "Die Sprache haben wir zuerst über die Kirche und dann in der Schule in Pforzheim gelernt. Das ist wichtig für uns, sonst könnten wir keinen Kontakt haben.

 

 

 

 

 

 

   

Hilfe bei der Arbeitssuche - Stand bei den vielfältigen Aktivitäten des Ende 2014 gegründeten Arbeitskreises zunächst die Verständigung und Orientierung im Vordergrund, so kümmere man sich mittlerweile um Ausbildungsplätze und Arbeitsplätze, erklärte Stefan Schröck. Er ist Flüchtlings- und Integrationsbeauftragter in Keltern und bietet unter anderem Workshops an, die die Moral, Rechte und Pflichten des deutschen Arbeitslebens näherbringen: "Oft ist es nämlich schlichtes Unwissen, was immer mal wieder zu anfänglichen Problemen führt", weiß Schröck, der von Anfang an im Arbeitskreis tätig war.

 

 

 

 

 

   

Zwischen den musikalischen Auftritten der C-Punkt-Band lobte Bürgermeister Bochinger das Miteinander: "Das Fest zeigt die gute Zusammenarbeit zwischen dem Arbeitskreis und der Gemeinde, aber auch zwischen den Bürgern und Neubürgern, meist ganz ohne Vorurteile." Er freute sich auch über den Rückhalt aus dem Gemeinderat.

 

 

 

 

   

 

 

   

118 Flüchtlinge leben zurzeit dezentral untergebracht in Keltern. Hinzu kommt die Einrichtung für minderjährige unbetreute Flüchtlinge in der Außenstelle des Sperlingshofes in Dietlingen. Drei Familien leben aktuell noch in der Containeranlage an der Grenzsägmühle, die in den kommenden Wochen zu einer Anschlussunterbringung umstrukturiert werden soll.

 

 

 

 

 

  

Bochinger bedankte sich neben den Festorganisatoren Rudi Herrmann und Martin Meier insbesondere bei Stefan Vetter. Er ist Gesamtkoordinator des Arbeitskreises, der etwa 50 aktive zählt. Am Ende ließen die Besucher gemeinsam bunte und mit weißen Friedenstauben bedruckte Luftballons in den Himmel steigen.

Der Arbeitskreis Flüchtlinge Keltern bedankt sich herzlich bei allen, die zum Gelingen des Festes beigetragen haben:

  • den Familien aus Syrien, Afghanistan und dem Irak für das tolle Buffet und alle Mitarbeit
  • allen Helferinnen und Helfern aus dem Gemeinderat, dem Arbeitskreis und denen, die spontan mitgemacht haben
  • dem SPD-Ortsverein für die finanzielle und organisatorische Unterstützung
  • der C-Punkt Band für die musikalischen Beiträge
  • allen Kuchenspendern
  • dem Weinhaus-Keltern für den gespendeten Wein
  • den Mitarbeitern der Gemeindeverwaltung.

 

Text: Julian Zachmann / Pforzheimer Zeitung / Nr. 239 / 16.10.2017
Fotos: Stefan Vetter