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17.10.2021 / Spielerisches Lernen im Ferienprogramm für Geflüchtete

"Ich trau mich nicht, ich kann da nicht runter!" Ganz starr vor Angst schaut die kleine Rama von der Plattform des Kletterparcours im Wildpark Pforzheim in die Tiefe, wo ihre Freundinnen darauf warten, dass sie sich abseilt. Zwei Stunden später ist sie nicht mehr zu bremsen und klettert freiwillig jede Route gleich mehrfach, weil sie Spaß daran gefunden und ihre Angst überwunden hat.

 

 

  

Der Ausflug in den Kletterpark war einer von vielen Programmpunkten des Ferienprogramms für Geflüchtete aus Keltern und Birkenfeld, das von Amal Zeghouani, der Integrationsbeauftragten für Keltern, mit dem Internationalen Bund und einigen externen Partnern organisiert und durchgeführt wurde.

Weshalb wurde dieses spezielle Programm aufgelegt, wo es doch in Keltern bereits ein umfangreiches offenes Ferienprogramm gibt?

"Unser Ziel ist es zum einen, mit diesem Programm Spiel und Lernen zu verbinden. Wir möchten den Kindern und Jugendlichen spielerisch Wissen vermitteln und Schwellenängste im Umgang mit anderen abbauen. Jede Aktivität ist mit einer speziellen Zielsetzung verbunden. Durch die Betreuer ist sichergestellt, dass man auch mit möglichen Traumata professionell umgeht. Das besondere an unserem Programm ist aber auch, dass wir teilweise parallel zum Kinderprogramm mit den Müttern in Workshops gearbeitet haben" fasst Amal Zeghouani das Besondere an dem Programm zusammen.

 

Im Maislabyrinth

  

So konnten die Kinder in einer Ausstellung viel Wissen zum Thema Umwelt und Ressourcen sammeln, in einem Präsentationsworkshop lernten sie, Informationen zu recherchieren und in geeigneter Weise als Powerpoint Präsentation aufzubereiten. Neben einem Kochkurs, Theater- und Trommelworkshop gab es einen Lesewettbewerb, um den Sprachschatz zu erweitern.

Mit einer großzügigen Spende über 500 Euro hat die Geschäftsstelle Ellmendingen der Sparkasse Pforzheim Calw maßgeblich zur Durchführung dieses Programms beigetragen. "Wir stehen zu unserer sozialen Verantwortung und unterstützen die Gemeinde Keltern in diesem Bereich sehr gerne" so der Geschäftsstellenleiter Joachim Bauer.

 

  

Neben dem Arbeitskreis Flüchtlinge Keltern und der evangelischen Kirchengemeinde Dietlingen, die die Räumlichkeiten im Oberlinhaus zur Verfügung stellte, halfen auch die Sozialen Dienste Straubenhardt Keltern, in dem sie ganz kurzfristig mit zwei Fahrzeuge der Tagespflege für einen Transport einsprangen. Sehr dankbar sind die Organisatoren auch dafür, dass sie die Küche in der Johannes Keplerschule für einen Kochkurs nutzen konnten.

 

  

Im Namen aller Kinder, Jugendlichen und Mitwirkenden geht ein herzlicher Dank an alle Spender, Unterstützer und Helfer! Sie haben ihnen schöne, unterhaltsame und lehrreiche Tage bereitet, die sie so schnell nicht vergessen werden.

Fotos: S. Vetter/A. Zeghouani, Text: S. Schröck